"Gott, halte meinen Kopf über Wasser
Lass mich nicht ertrinken
Es wird härter, ich treffe dich da am Altar
während ich auf die Knie falle
Lass mich nicht ertrinken, ertrinken, ertrinken"
"Man glaubt doch nur, um die Verantwortung abzugeben", "Glaube und Wissenschaft können nicht nebeneinander existieren" oder "Der Glaube ist ein klassischer Irrglaube!". Alle diese Sprüche hab ich schon mehr als einmal gehört. Und warum? Das weiß ich leider auch nicht. Ich kann nicht in die Köpfe der Menschen hinein schauen, die andere Menschen aufgrund ihres Glaubens verurteilen. Jedoch kann ich mir gut vorstellen, dass es erschreckend ist. Es ist sicher seltsam, wenn jemand vor einem steht, der seinen Glauben lebt und offen damit umgeht. Vor Allem dann, wenn man selbst damit nichts anfangen kann. Vielleicht fragt man sich selbst dann auch, warum glaube ich nicht? Vielleicht empfindet man es aber auch einfach tatsächlich als nicht mehr zeitgemäß, als eine Utopie.
Sei es wie es sei...ich bin davon überzeugt, dass der Glaube mehr als eine Utopie ist, mehr als nur eine Selbstbefriedigung und vor Allem viel mehr als ein Davonlaufen vor sich selbst und vor rationalen Erklärungen.
Der Mensch ist nicht da für den Glauben, sondern der Glaube für den Menschen. Auch, wenn es manchmal sehr schwer fällt in Worte zu fassen, an was man genau glaubt, ist es doch beruhigend zu wissen, dass man einen Glauben hat, der einen trägt und mit dem man sich wohl fühlt. Manchmal muss man sich dann eben die Frage gefallen lassen: Was bringt das Ganze überhaupt?
Nunja...es bringt sehr viel. Man fühlt sich nicht alleine. Man hat immer das Gefühl, dass man sein Leben nicht alleine bestreiten muss, sondern es immer jemanden gibt, der einem beisteht, egal was passiert ist; egal ob selbst- oder auch fremdverschuldet. Man hat immer einen Ansprechpartner, bei dem man stets hoffen kann, dass er einem hilft; egal wie aussichtslos die Situation ist.
Und selbst, wenn nur diese Tatsache der Sinn des Glaubens sein sollte - ich bin natürlich selbst von einem höheren Sinn hinter dem Glauben überzeugt - aber selbst, wenn er nur dazu dienen würde, dass der Mensch sich nicht alleine und verlassen fühlt, dann hat er schon mehr vollbracht, als einige Mitmenschen auf dieser Welt.
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