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Palmsonntag

 

An Palsonntag erzählen wir davon, dass Jesus auf einem Esel in Jerusalem einzieht. Oft ist es genau dieser Teil der Geschichte, der uns beim Stichwort „Palmsonntag“ einfällt. Aber es ist doch so: bevor Jesus überhaupt mit dem Esel in Jerusalem einziehen kann, schickt er seine Jünger in die Stadt vor, um diesen Esel zu holen. Diese sollen einfach in die Stadt gehen und einen Esel holen. Falls jemand nachfragt, sollen sie sagen: „Der Herr braucht ihn“ (Mk 11,3). Seltsam, wenn man sich folgendes Szenario überlegt: Stell dir vor, du besitzt einen Esel. An einem Tag kommen fremde Männer und wollen ihn mitnehmen. Als du sie fragt, was sie da machen, antworten sie nur: Der Herr braucht ihn! Du vertraust den Männern und lässt sie deinen Esel mitnehmen.

 

Das klingt unrealistisch aber irgendetwas hat den Besitzer damals wohl dazu bewogen, den Jüngern zu vertrauen und ihnen den Esel mitzugeben. Und genau darum geht es doch: Vertrauen. Vertrauen, weil der Herr es braucht. Und der Herr braucht eben nicht nur den Esel. Er braucht uns alle. Wir sind aufgerufen der Botschaft, die uns im Evangelium verkündet wird, zu vertrauen und daran zu glauben; denn der Herr braucht uns. Er braucht unser Vertrauen und unseren Glauben. Nur dann können auch wir Teil der Ostergeschichte werden. Wir zeigen durch unser Vertrauen und unseren Glauben, dass wir bereit sind, dass Jesus auch bei uns einzieht. Und nur, wenn wir seinen Einzug in unser Herz zulassen, fängt unser Leben erst so richtig an. So war es auch in der Palsonntagsgeschichte: Jesus ist eingezogen um zu sterben und dann ewig zu leben.

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Andreas H. (Sonntag, 05 April 2020 23:44)

    Das ist ein interessanter Aspekt zu Palmsonntag. Wie bereits von Michael im Gästebuch geschrieben: es ist sehr frisch. Weiter so!