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Mein Glaube und Ich (Reamonn - Through the eyes)

"Süßes unschuldiges Kind mit deinen offenen Augen.
Du hast uns gesehen als die, die wir wirklich sind.
Und ich weiß, dass es ein Morgen geben wird,
so dass Hoffnung ihren glorreichen Tag haben kann. [...]
Wieso haben wir es uns so schwer gemacht, dieses Leben ist so kompliziert
bis wir es durch die Augen eines Kinds sehen.

Kinder sehen die Welt mit ganz andere Augen. Das was Kinder sehen, birgt etwas Magisches. Kinder sind unvoreingenommen, sie vergleichen nicht. Sie haben einen Blick fürs Detail und reagieren viel schneller auf Reize um sie herum. Sie bewerten nicht und können Dinge einfach hinnehmen. Vielleicht, weil sie es einfach nicht besser wissen. Vielleicht aber auch, weil ihnen auch die kleinsten Dinge genügen. Sie müssen nicht alles abwägen.

Manchmal wünsche ich mir solch einen kindlichen Blick. Nicht nur auf die Welt um mich herum, sondern vielmehr auf  meinen Glauben und auf meine eigene persönliche Beziehung zu Gott. Ich wünsche mir manchmal etwas mehr Unbeschwertheit im Glauben. Es fällt mir oft sehr schwer meine Beziehung zu Gott einfach so zu akzeptieren, wie sie ist. 

Ich bemerke, wie ich andere Menschen in ihrer Spiritualität, in ihrer Hingabe im Gebet bewundere. Ja, ich würde das auch gerne können - aber ich kann nicht. Nicht weil ich nicht tief genug in meinem Glauben verankert bin oder weil ich es nicht will, sondern weil ich einfach nicht kann. 

Würde jemand anders mir dieses Problem schildern, würde ich sagen, es ist okay. Nicht jeder muss eine tiefe Hingabe verspüren, jeder betet anders. Aber bei mir selbst fällt mir die Akzeptanz sehr schwer. Vielleicht will ich es auch einfach nicht akzeptieren. Vielleicht sehne ich mich nach mehr.

Und genau in solchen Momenten wünsche ich mir durch die Augen eines Kindes sehen zu können. Vielleicht wäre meine Spiritualität dann größer, weil ich mich nicht zu sehr ablenken lassen würde von äußeren Einflüssen.

Ich würde gerne mit glänzenden Kinderaugen die Herrlichkeit Gottes im Kleinen erkennen und mich darin verlieren können. 

Vielleicht ist es meine Aufgabe auf die Suche zu gehen nach dem Kind in mir, das sich in etwas verlieren kann, ohne abzuschweifen. Die Augen eines Kindes haben, die die Herrlichkeit sehen und sich dadurch geborgen und aufgenommen fühlen.

Und ich glaube mit diesem Wunsch bin ich nicht alleine. 

 

 

Bild: Doris Schug, Bildquelle: Pfarrbriefservice.de

 

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