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Frauen in der Kirche (Ava Max - Kings & Queens)

"Wenn alle Könige ihre Königinnen auf dem Thron sitzen hätten
Würden wir Champagner knallen lassen und die Gläser erheben
An all die Königinnen, die alleine kämpfen:
Ihr tanzt nicht allein"

Vielleicht ist es riskant sich zum Thema "Frauen in der katholischen Kirche" zu äußern...aber trotzdem ist es mir ein Anliegen. Riskant ist es deshalb, weil das Thema an sich energiegeladen ist. Egal wie man sich äußert, man wird immer Gegner haben. Zum Einen kann man sich als Frau in der jetzigen Kirchensituation nicht davor verschließen, wie die allgemeine Situation ist. Eigentlich muss man sich ja äußern. Auf der anderen Seite wird es aber auch nicht toleriert, wenn eine Frau die Situation einfach so hinnimmt.

 

Sicher hat sich schon einiges getan in der Kirche rund ums Thema "Frauen", aber eben noch nicht genug.

Als ich das aktuelle Lied von Ava Max ("Kings&Queens") das erste mal im Radio gehört habe, kamen mir direkt Gedanken zu unserer Kirchensituation in den Kopf. 

Der "Kampf" gegen die Männerwelt der Kirche wirkt manchmal wie ein Kampf gegen Windmühlen. Es scheint aussichtslos aber was mich immer wieder aufmuntert und weiter hoffen lässt, sind Momente in denen ich merke, dass es auch anders geht. Wenn auch nur im Kleinen, aber es geht anders. Ich habe einige Priester und Theologen kennen lernen dürfen, die nicht unterscheiden zwischen Mann und Frau; denen es egal ist, ob Mann oder Frau sich theologisch äußern und mit ihnen arbeiten. Es muntert mich auf und bestärkt mich. Leider habe ich es aber auch schon anders erlebt. Aber festzuhalten ist: Nicht alle Männer in der katholischen Kirche sind  automatisch intolerant gegenüber Frauen!;)

 

Mir persönlich geht es nicht darum, wie in dem Lied beschrieben, alleine "auf dem Thron zu sitzen", sondern gerne als Gleichberechtigte neben allen Anderen. Ich brauche keine Sonderstellung, sondern fordere nur ein faires Miteinander ein. 

 

Ava Max trifft in ihrem Lied den Nagel nämlich ziemlich genau auf den Kopf. Weiter heißt es nämlich:


"Kannst nicht ohne mich, du willst aber du kannst nicht.

Denkst, es sei lustig, aber  du schaffst es nicht den Laden am Laufen zu halten."

 

Es ist ja nicht so, als würde die katholische Kirche (gerade in Deutschland) die Frauen nicht brauchen. Wo wäre Kirche in Deutschland ohne Frauen? Natürlich verstehe ich, woher es kommt und das die deutsche Situation nicht der Situation der Kirche der Welt entspricht, jedoch ist hier keine einheitliche Lösung mehr möglich. Es muss ein Umdenken stattfinden. 

Ich würde niemals meine Arbeit bei der Kirche  aufgrund dieses Missstandes aufgeben, weil ich auch weiß wozu ich es tue: nämlich, um für die Menschen vor Ort da zu sein. Deshalb würde ich mich auch nicht gegen die Kirche wenden, weil ihre Inhalte mich trotz allem weiter überzeugen. Es liegt an der Struktur... aber daran lässt sich doch sicher etwas rütteln, oder?

 

Ich habe noch viele Jahre in der katholischen Kirche vor mir und freue mich über jeden Schritt der vorwärts getan wird und hoffe darauf, dass ich noch erlebe, dass jede Frau in der Kirche das erleben darf, wie mir bereits begegnet wurde. Damit wäre uns für den Anfang, für mein Verständnis, schon viel geholfen. Ein dauerhaft faires Miteinander. 

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Kommentare: 3
  • #1

    123 (Freitag, 14 August 2020 23:37)

    Gut beschrieben. Ich kenne es gar nicht anders als das ich akzeptiert bin, auch wenn ich aus kirchlicher Sicht "nur" eine Frau bin. Bin dankbar für die vielen Menschen, die mich in meinem Tun unterstützen.
    Trotzdem ist die Thematik wichtig und ich weiß, dass nicht jede das Glück hat wir ich.

  • #2

    Maria 2.0 (Freitag, 14 August 2020 23:40)

    https://www.ardmediathek.de/daserste/sendung/die-carolin-kebekus-show/Y3JpZDovL2Rhc2Vyc3RlLmRlL2RpZS1jYXJvbGluLWtlYmVrdXMtc2hvdw/

  • #3

    321 (Samstag, 07 November 2020 05:45)

    Und am Ende des Tages hat die Frau zu kuschen vor dem, was Hochwürden sagt. Dass sich Null geändert hat, zeigt ja schon das Scheitern der allseits gelobten Synode.